Kolumbien und Deutschland diskutieren über den Frieden in Kolumbien unter der Pandemie

Kolumbien und Deutschland diskutieren über den Frieden in Kolumbien unter der Pandemie

Staatsminister Niels Annen (AA), Präsidialberater Emilio Archila, der Präsident der kolumbianischen Wahrheitskommission Padre Francisco de Roux, Laura Barrios, Sozialwissenschaftlerin der Universidad del Rosario sowie der Leiter des Instituto CAPAZ, Stefan Peters, diskutieren virtuell über den Frieden in Kolumbien in Zeiten der Corona-Krise. Die Diskussionsrunde wird vom Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstitut – CAPAZ in Zusammenarbeit mit der Universität Erfurt, der Hessischen Stiftung für Frieden- und Konfliktforschung sowie der JLU Gießen durchgeführt.

 

Auch der Frieden in Kolumbien wird durch die Coronavirus-Pandemie vor neuen Problemen gestellt. Einige Herausforderungen bestehen nach wie vor bei der Umsetzung der Friedensabkommen von 2016, andere sind durch die aktuelle Corona-Krise entstanden oder haben sich dadurch noch verschärft. Kolumbien und die internationale Gemeinschaft müssen ihre Aufmerksamkeit auf den Frieden richten, um das bisher Erreichte zu stärken und weiter am Aufbau eines stabilen und dauerhaften Friedens zu arbeiten.

In der virtuellen Diskussionsrunde: „Der Friedensprozess in Zeiten des Coronavirus: Herausforderungen für Kolumbien“ diskutieren Vertreter der Regierungen Kolumbiens und Deutschlands, den Präsidenten der kolumbianischen Wahrheitskommission, Wissenschaftler*innen beider Länder über den Friedensprozess in Zeiten des Coronavirus.

Die virtuelle Diskussionsrunde findet am Dienstag, 19. Mai 2020, 18:00 Uhr (Deutsche Uhrzeit) statt.

Die Teilnahme ist kostenlos und wird in deutscher Sprache mit Simultanübersetzung ins Spanische stattfinden. Sie können die Live-Übertragung verfolgen über: http://capaz.live-event.site/

Teilnehmende sind:

  • Niels Annen, StaatsMinister des Auswärtigen Amts
  • Emilio Archila, Präsidialberater für die Stabilisierung und Konsolidierung in Kolumbien
  • Francisco De Roux, Präsident der kolumbianischen Wahrheitskommission
  • Laura Barrios Sabogal, Wissenschaftlerin an der Universidad del Rosario
  • Stefan Peters, Direktor des Instituto CAPAZ und Professor für Friedensforschung an der Justus-Liebig-Universität Gießen

Moderation: Solveig Richter, Professorin an der Universität Erfurt

 

Der Frieden in Zeiten der Corona: Herausforderungen für Kolumbien

Der Friedensprozess befand sich bereits vor der Corona-Pandemie am Scheideweg. Covid-19 stellt das Land nun vor zusätzliche Herausforderungen und droht zur entscheidenden Belastungsprobe für den fragilen Frieden in Kolumbien zu werden. Aktuell zeigt sich eine Verschärfung verschiedener Problemlagen. So sehen sich besonders verletzliche Gruppen wie Menschenrechtsaktivist*innen oder demobilisierte Kämpfer*innen den Attacken bewaffneter Gruppen weitgehend schutzlos ausgeliefert. Zugleich führen die politischen Maßnahmen zur Einhegung der Corona-Pandemie dazu, dass zahlreiche Reformprojekte gerade auf lokaler Ebene zum Erliegen gekommen sind. Schließlich steht zu befürchten, dass angesichts der zu erwartenden Wirtschaftskrise auch mittelfristig nur mehr begrenzte Mittel für die Umsetzung des Friedensabkommens zur Verfügung stehen werden. Die negativen Konsequenzen werden insbesondere die ländlichen Gebiete treffen.  Demgegenüber bleiben positive Entwicklungen wie ein vorübergehender Waffenstillstand seitens der ELN kaum greifbare Hoffnungsschimmer. Wie stark ist der Friedensprozess im Moment tatsächlich gefährdet? Wo liegen dabei die größten Herausforderungen? Deutschland hat sich von Beginn an für den Friedensprozess in Kolumbien eingesetzt. Die deutsche Regierung ist einer der wichtigsten Geldgeber und hat insbesondere auch die verschiedenen Institutionen der Übergangsjustiz immer wieder politisch und finanziell gestärkt. Was kann, was sollte Deutschland in der aktuelle Lage tun? Wie lassen sich Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie vielleicht gar für einen weiteren Schub für die Konfliktlösung im Land nutzen?

Die virtuelle Diskussionsrunde wird vom Instituto CAPAZ in Zusammenarbeit mit der Universität Erfurt, der Justus-Liebig-Universität Gießen und dem Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) durchgeführt, mit der Unterstützung des Auswärtigen Amts.

 

Weitere Informationen: www.instituto-capaz.org / eventos@www.instituto-capaz.org

Flyer: Bilingüe/ZweisprachigDeutschEspañol

 

(NW Texto/Text: Solveig Richter, Claudia Maya, Stefan Peters, Jonas Wolff)