Der Friedensprozess in Kolumbien nach den Präsidentschaftswahlen: Bilanz und Perspektiven
Vortrag von Prof. Dr. Stefan Peters auf der Jornada Internacional de Estudios Latinoamericanos
Universität Kassel, 25.- 29.6.2018
In einem Abendvortrag am 28. Juni 2018 zieht Prof. Dr. Stefan Peters (Professor für Friedensforschung an der Justus-Liebig-Universität Gießen / Instituto Colombo-Alemán para la Paz – CAPAZ) eine kritische Bilanz zum Friedensprozess in Kolumbien nach den Präsidentschaftswahlen.
Herausforderungen und Perspektiven des Friedensprozesses nach den Präsidentschaftswahlen 2018
Mit dem Friedensschluss zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerilla wurde Ende des Jahres 2016 ein äußerst langwieriger Bürgerkrieg beendet. Das Friedensabkommen hat international große Aufmerksamkeit erregt und dem kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos die Dekorierung mit dem Friedensnobelpreis eingebracht. Doch schon bald wurde deutlich, dass der offizielle Friedensschluss nur ein erster Schritt auf dem langwierigen Weg zur Konstruktion einer Post-Konflikt-Gesellschaft darstellt. Einerseits sind weiterhin eine Reihe von Gewaltakteure (Paramilitärs, Drogenkartelle, die Guerillaorganisation ELN) aktiv und andererseits bleibt eine Vielzahl von Konfliktursachen weiter ungelöst. Zentrale Herausforderungen betreffen dabei den Umgang mit verschiedenen Fragen der Übergangsjustiz, der Aufarbeitung der Vergangenheit sowie allgemeiner die Schaffung der Rahmenbedingungen für eine friedliche, sozial gerechte und nachhaltige Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund stellen die Präsidentschaftswahlen im Mai/Juni 2018 eine zentrale Weichenstellung im Friedensprozess dar. Der Vortrag gibt einen kurzen Überblick zu den Ursachen und Verlauf des kolumbianischen Bürgerkrieges, analysiert die Probleme und Herausforderungen des aktuellen Friedensprozesses und diskutiert auf dieser Grundlage die Perspektiven nach den Präsidentschaftswahlen 2018 für die Zukunft des Friedens in Kolumbien.
Die Lateinamerikawoche an der Universität Kassel
An der Universität Kassel finden während der Jornada Internacional de Estudios Latinoamericanos (Lateinamerikawoche) unterschiedliche Seminare und Vorträge statt, in denen renommierte Kolleginnen und Kollegen lateinamerikanischer und deutscher Universitäten über aktuelle Krisenphänomene in Lateinamerika diskutieren. Die thematische Bandbreite umfasst Reflektionen über aktuelle Herausforderungen in der Sozial-, Arbeits- und Migrationspolitik, soziale Ungleichheitsszenarien, Konflikte und Dynamiken der Rohstoffextraktion sowie die literarische Repräsentation politischer Gewalt.
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